Dienstag, 18. November 2014

Viebrock-Haus

Die Firma Viebrock-Haus lernten wir über einen Besuch im Musterhauspark in Kaarst kennen. Dort waren Julia und ich in der Ausstellung, als klar wurde, dass wir das Thema Hausbau jetzt ernsthaft anpacken möchten.
Die Häuser machten einen für Baulaien qualitativ sehr hochwertigen Eindruck. Dazu muss man wissen, dass die Hausbaufirmen in Musterhäusern oft nie den Standard zeigen, sondern das Maximum dessen was möglich ist. Ein typischer Anfängerfehler besteht darin, dass man sich die innenarchitektonisch durchgestylten Küchen und Möbel anschaut, anstatt das eigentliche Haus. Das optimierte Innendesign lenkt leicht vom eigentlichen Besichtigungsobjekt  - dem Haus - wie dem Aufbau der Hauswand, die Ausstattung der Haustechnik, etc. ab!

Trotzdem ist es in jedem Fall sinnvoll sich Musterhäuser von Baufirmen anzuschauen, die dort zeigen, was sie können. Für den ersten Eindruck und die Haptik ist das sehr wichtig. Noch wichtiger ist die Bau- und Leistungsbeschreibung, die Auskunft über verwendete Materialien und deren Verarbeitung gibt sowie v.a. den genauen Leistungsumfang definiert. Wichtig ist hier v.a., was NICHT enthalten ist und worum man sich als Bauherr zusätzlich kümmern muss. In den einschlägigen Bauleistungsbeschreibungen wird das mit dem kleinen Wörtchen "bauseits" beschrieben. Wörter, die man wie die Wörter "Aufpreis" und "Nachtrag" als Bauherr noch kennen lernen wird.

Was in Kaarst uns sehr gut gefallen hat ist die öffentlich zugängliche große Ausstattungsmanufaktur aus der man vor Vertragsunterzeichnung (!) mit Viebrock sich ein Bild über die mögliche Ausstattungsbandbreite und Qualität machen kann. Selbst die im Standardpreis enthaltenen Materialien weisen unserer Meinung nach schon eine respektable Qualität auf. Transparenz ist bei Viebrock in jedem Fall gegeben. Man kann sehen, was man für sein Geld bekommt.

Nach Mitnahme des aussagekräftigen Hochglanzkataloges, den wir einige Zeit studierten, kontaktierten wir das Viebrock-Haus-Vertriebesbüro für die Region Berlin-Brandenburg. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch kein Grundstück und wollten trotzdem schon mal ein Haus aussuchen, um mit den Zahlen zu spielen, was für unser "Traumhaus" an Geld noch für ein Grundstück übrig bleibt um mit diesen Summen zu kalkulieren und zu "spielen" und daraufhin die Schwerpunkte setzen zu können.

Auf unsere Anfrage per Email wurde uns kurz und knapp geantwortet, dass wir wiederkommen sollen, wenn wir ein Grundstück hätten, er aber gerne einmal ein Grobangebot zusammen stellen könnte. Das war erstmal ernüchternd für uns, denn man fühlt sic als potentieller Kunde nicht ernst genommen.
Aus heutiger Sicht kann ich die Verkäufer besser verstehen, denn die wollen möglichst wenig für den Papierkorb arbeiten und sich v.a. mit Kundschaft beschäftigen bei denen es just in diesem Moment was zu verdienen gibt und sich nicht verzetteln mit sporadischen Interessenten, die während ihrer Grundstücks- und Hausanbietersuche noch viele Eindrücke sammeln und Kontakte knüpfen werden.

Deswegen haben wir Viebrock erst wieder kontaktiert, als wir unser Grundstück sicher hatten. Mit Kopien des Flurstücksplanes vom Grundstück, unserem Bodengutachten sowie dem Bebauungsplan machten wir uns an einem Tag der Offenen Tür auf nach Potsdam-Babelsberg, wo Viebrock in einem modernen Gewerbegebiet seine zweckmäßig eingerichtete Berlin-Brandenburger Dependance frisch bezogen hatte.

Mit der Bejahung der Grundstücksfrage nahm man sich auch direkt gut 2 Stunden Zeit und unsere Wünsche zum ausgewählten Typenhaus wurden eifrig notiert. 2 Wochen später traf man sich wieder vor Ort und es folgte eine intensive Besprechung der Pläne, der Bauleistungsbeschreibung, der Preise und aller offenen Fragen.
Die Fachkenntnisse des Herrn L. machten einen positiven Eindruck auf uns. Man nahm sich genug Zeit und beantwortete kompetent alle aufkommenden Fragen. Die Viebrock Angebotsmappe, war das Beste, was wir bei unserer Hausanbietersuche vorgelegt bekommen haben. Jede einzelne Position war ausführlich beschrieben und bepreist. Minderpreise wurde ebenso übersichtlich aufgelistet. Das ganze Layout der Angebotsmappe war sehr ansprechend und inhaltlich gut zu durchdringen (Farbfoto des Visualisierten Hauses, DIN A3 Grundrisspläne, Einzeichnung des Grundstücks in die Flurstückskarte). Auch die Baubeschreibung machte einen sehr guten Eindruck. Da war nichts was fehlte!
Viebrock baut wirklich schlüsselfertig bis auf die Außenanlagen. Man kann aber auch Gewerke ausgliedern und anderweitig vergeben bzw. in Eigenleistung (z.B. Malerarbeiten) erledigen.

Auch die Besichtigung eines Viebrock-Hauses einige Wochen vor der Abnahme durch die Bauherren in Fronau machte einen sehr guten Eindruck. Die Bauherren bauten genau den Haustyp, den wir laut Bebauungsplan bei uns bauen müssen, nämlich eine sogenannte Stadtvilla also zwei Vollgeschosse mit Walm- bzw. Zeltdach. Die dort arbeitenden Handwerker machten einen vernünftigen Eindruck und die Baustelle wirkte für eine Baustelle sauber und aufgeräumt, obwohl hier noch einiges zu tun war.

An dieser Stelle wären wir fast mit Viebrock ins Geschäft gekommen, denn dieses Haus entsprach unseren Vorstellungen und eigentlich hätte man hier bald zum Abschluss kommen können.

Leider gelang es Viebrock nicht einen vernünftigen Grundriss, der uns gefallen hätte, umzusetzen. Die Erarbeitung der gewünschten Grundrissänderungen vom standardisierten Typenhaus dauerte immer gut 2 Wochen und dem Ergebnis war nur mäßiger Erfolg beschieden. Man merkte, dass hier zwar Technische Zeichner am Werk waren, aber keineArchitekten, die schnell und flexibel sich vom Standardgrundriss lösen wollten.
Das war ein klarer und entscheidener Vorteil von unserem "Gewinner", der Firma Gussek-Haus, weil der für uns zuständige Vertriebsmitarbeiter gleichzeitig selbstständiger Architekt ist. Der konnte in 1 bis 2 Tagesabständen auf Grundrissänderungen professionell reagieren und sinnvolle Entwürfe aus seinem Kopf oder der Schublade hervorzaubern, die unseren Ansprüchen genügten.

Viebrock hing außerdem sehr am KfW 55 Effizienzhaus-Status und wollte unseren Wunsch nach Fußbodenheizung im Hobbykellerraum partout nicht nachkommen, obwohl wir auf den KfW-Status nicht angewiesen waren, weil wir keinen KfW-Kredit in Anspruch nehmen wollten. Lediglich Heizkörper, die zuheizen können, wollte Herr L. einbauen, weil der gut gedämmte Keller selbst bei Minusgraden nie unter 15 Grad absinken würde. Hier zeigte sich Gussek auch flexibler.

Als Herr L. dann bezüglich der Überarbeitung des Grundrisses in die Gänge kam, war der Zug schon abgefahren und wir waren mit Gussek soweit, dass man da sehr guten Gewissens unterschreiben konnte und so weitere Planungen mit Viebrock sich erledigten, denn irgendwann muss man den Sack zumachen und zu einem Abschluss kommen.

Fazit: Wir hatten von Viebrock-Haus einen guten Eindruck und wären wahrscheinlich ohne Gussek mit Herrn L. im weiteren Verlauf zu einem vernünftigen Grundriss gekommen und damit auch zu einem Werkvertragsabschluss. Aber schließlich kann am Ende nur einer gewinnen.

Preislich haben sich beide vergleichbaren Angebote nicht viel genommen, so dass der Preis nicht das ausschlaggebende Argument war, sondern die von Anfang an exzellente Betreuung durch den Gussek-Architekten, Herrn G., kombiniert mit den guten Erfahrungen meiner Schwester  mit ihrem Gussek-Haus, dass dann letzten Endes den Ausschlag gegeben hat.

Unser nie realisiertes Viebrock-Haus wäre das Maxime 300 als Stadtvilla gewesen.







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